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Fa. Blohm + Voss

Von 1877 bis zur Gegenwart


 

Die Firma Blohm + Voss (B + V) ist Hamburgs bekanntestes Unternehmen, und viele Hamburger sehen in ihm ein maritimes Wahrzeichen der Stadt.   Weiterlesen

oben    1877

Hermann Blohm und Ernst Voss gründen am 5. April die Schiffswerft und Maschinenfabrik Blohm + Voss als Offene Handelsgesellschaft.
Auf der Elbinsel Kuhwerder, einer Weidefläche für Hamburger Schlachtvieh, entsteht eine Werft mit 14.845 qm Areal, 250 m Wasserfront. An der elbseitigen 125 m langen Wasserfront liegen die drei Helgen von je ungefähr 90 m LKänge, am gleichfalls 125 m Langen Kai des Schanzengrabens wird das Material angeliefert, um in dem flußseitig gelegenen Magazin untergebracht zu werden, und dort erhalten die Neubauten ihre Ausrüstung.
Am Schanzengraben sind auch die beiden Dampfschwenkkräne installiert, von denen der größte 80 Tonnen heben kann. Bereits die erste Anlage des Betriebes ist so konzipiert, daß sich das Nebeneinander von werft und Maschinenfabrik klar abzeichnet. Diese Grundstruktur wird bei allen in den nächsten Jahrzehnten durchgeführten Erweiterungsmaßnahmen beibehalten.

Bildverweise:

Schuppen

Urwerft

Bark National

 Schuppen  Urwerft  Bark National
oben 1878/79

Nun steht die Werft, aber es fehlen die Kunden. Die jungen Werftgründer treten die Flucht nach vorn an und bauen als Baunummer 1 eine eiserne Bark auf eigene Rechnung und weil die Maschinenfabrik zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig ist, soll es ein Segelschiff werden, die Bark NATIONAL.
Später wird die Bark unter dem Namen FLORA an den Hamburger Reeder M.G. Amsinck verkauft.

Am 31. Mai 1879 dann die Ablieferung des Raddampfers ELBE für die Stade-Altländer Dampfschifffahrts- und Reederei-Gesellschaft, ein Konsortium von Obst- und Gemüsebauern aus dem Alten Land vor den Toren Hamburgs.
Im Sommer 1879 wird die Schlosserei als wichtiger Bestandteil der Werft in Betrieb genommen.

oben    1882

Am 2. Januar wird das erste von Ernst Voss konstruierte Schwimmdock von 3.000 t Hebefähigkeit in Betrieb genommen. Wirtschaftliche Konsolidierung der Werft durch Aufnahme des Reparaturgeschäftes.
In diesem Jahre werden bereits sieben Schiffe abgeliefert.

Gründung der "Krankenkasse für die Fabrik der Firma Blohm & Voß mit Sitz zu Hamburg".
1883 Einführung der gesetzl. Krankenversicherung.

oben    1887

Mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg wird ein neuer Vertrag über die weitere Ausdehnung des Werftgeländes geschlossen, dessen Ausbau 1891 beendet ist.
Die ursprünglich für 800 Arbeiter ausgelegte Werft beschäftigt bereits 1.200 Personen.

oben    1891

Es erfolgt eine Umwandlung der Offenen Handelsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, Aktienkapital 6 Mio DM.
Carl Laeisz und Adolph Woermann werden Vorsitzende des Aufsichtsrates.
Verlängerung von vier Lloyd-Reichspostdampfern im Schwimmdock.

oben    1892

Cholera in Hamburg!

Absperrung Hamburgs von der Außenwelt.

Der Dock- und Reparaturbetrieb ruht.

Kreuzer CONDOR

Der 1. Neubau der Werft für die Kaiserliche Marine, der kleine Kreuzer CONDOR, wird gebaut.

Mit diesem Marine-Schiff wollte das Deutsche Kaiserreich seine Kolonien schützen.

oben    1893

Bau der Räderdampfer DELPHIN und PHOENIX, die bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Unterelbe-Verkehr fahren.
Delphin Phoenix

oben    1894

Mit dem Fracht- und Fahrgastschiff WITTEKIND für den Norddeutschen Lloyd, Bremen, läuft der 100. Neubau der Werft vom Stapel.

oben    1897

Ein neues 17.000 t Schwimmdock aus eigenen Mitteln finanziert und unter Berücksichtigung der Wünsche der Kaiserlichen Marine wird in Betrieb genommen. Diesem folgt ein weiteres von gleicher Hebefähigkeit aus drei Sektionen. In dieser Zeit sind die Hamburg-Amerika-Linie, der Norddeutsche Lloyd, die Hamburg-Süd-Amerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft, Woermann-Linie, die Deutsche-Ost-Afrika-Linie, die Deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft "Kosmos" und die Australlinie bereits zu festen Kunden für Schiffe ihrer Linienfahrt geworden.

Für die Hapag werden die Dampfer der P-Klasse und für den Lloyd die BARBAROSSA-Klasse entwickelt.

oben    1898

Mit der Annahme des Flottengesetzes durch den Reichstag erfolgt die Hereinnahme einer Reihe von Aufträgen für die Kaiserliche Marine.

oben 18.9.1899

Stapellauf des Linienschiffes KAISER KARL DER GROSSE.

oben    1902

... beschäftigt die Werft 4.515 Mitarbeiter.

oben    1903

Pamir im Sturm Mit der Ablieferung der 3087 BRT großen Viermastbark PETSCHILI für die Reederei Laisz beginnt eine Reihe von B+V gebauter stählerner Viermasstbarken, die wesentlich zu den Ruhm dieser bedeutendsten deutschen Segelschiffsredeerei und ihrer legendären "Flying-P-Liner" beitragen. Der PRTSCHILI folgen die PAMIR (Gebaut 1905; Auf der Heimreise von Buenos Aires bei etwa 600 sm west-südwestlich der Azoren im Atlantik in Folge eines Hurrikans (Carrie) am 21.09.1957 gesunken, von 86 Mann Besatzung überlebten nur 6 Personen.), die PEKING und PASSAT (1911) sowie die POLA (1919) und schließlich die PRIWALL (1920).

oben    1905

Ein neuer Pachtvertrag wird mit dem Hamburger Senat geschlossen.

Mit 560.000 qm Areal und 3 km Wasserfront hat Blohm + Voss damit das größte geschlossene Werftgelände der Erde.

Eine Bronze- und Stahl-Gießerei wird in Betrieb genommen, vor allem für die Propellerfabrikation.

Am 29. Juli läuft als weiterer Flying-P-Liner die Viermastbark PAMIR vom Stapel.
Am 14. Mai wird der Kreuzer YORCK getauft und am 21. November in Dienst gestellt.

oben    1906

Wird ein Lizenzvertrag mit Parsons für den Bau von Turbinen geschlossen.

Daraufhin erfolgt der Auftrag für den Bau des Kleinen Kreuzers DRESDEN (erstes Turbinen- sowie erstes Vierschraubenschiff der Werft).

Ein von der Werft gewonnenes Preisausschreiben für ein stark armiertes, gepanzertes Kriegsschiff führt zum Bau des Großen Kreuzers VON DER TANN (abgeliefert 1910) und der berühmten Nachfolgebauten MOLTKE, GOEBEN, SEYDLITZ und DERFFLINGER.

Bau von Dock 5, das mit 46.000 t Hebevermögen wiederum das größte Schwimmdock der Welt ist.

oben    1907

... beschäftigt die Werft 4.160 Mitarbeiter.

Es ist inzwischen ein fester Stamm von Konstrukteuren, Kaufleuten, Meistern und Arbeitern herangewachsen.

oben    1909

Lizenzvertrag mit der M.A.N zum Bau großer Dieselmotoren.

oben    1911

Planung und Bau der Putilow-Werft in St. Petersburg durch Blohm + Voss.

oben    1912

Erhöhung des Aktienkapitals auf 12 Mio DM.

Die Werft beschäftigt nun 7.885 Mitarbeiter.
Montagestart des 250-t-Hammerwippkranes.

oben    1913

Wechselt Ernst Voss aus der Firmenleitung in den Aufsichtsrat (Todesjahr 1920).
Der neue Hammerwippkran hat den Betrieb aufgenommen. Der von der Fa. DEMAG/Duisburg am Kuhwärder Hafen errichtete Kran, dient erstmals zur Ausrüstung der VATERLAND.

Anmerkung:
Lt. Hermann Blohm: »Dieses größte Schiff der Welt, ist auf dem größten Helgen entstanden. Es wird unter dem größten Kran seine Ausrüstung erhalten und wird in dem größten Schwimmdock gedockt werden.« Der Hammerwippkran war nach DEMAG-Angaben mit seiner Tragfähigkeit von 250t, einer Ausladung von 34m, einer Hubhöhe von 70m und maximaler Ausladund von 53m bei 110t Last, 1935 noch der größte Kran der Welt. Am 22. Mai 1946 wurde er auf Anordnung der britischen Militärregierung gesprengt (Quelle: Norbert Klimmek).

Hammerwippkran

Hammerwippkran

Hammerwippkran

Vaterland

 Hammerwippkran  Hammerwippkran  Hammerwippkran  Vaterland
oben    1914

Rud. Blohm, geboren 1885, Sohn von Hermann Blohm, tritt als persönlich haftender Gesellschafter in die Firma ein.

Riesendampfer VATERLAND (54.282 BRT) an die Hamburg-Amerika-Linie abgeliefert.

Am 20. Juni läuft in Gegenwart des Deutschen Kaisers der Riesendampfer BISMARCK (56.551 BRT) für dieselbe Reederei vom Stapel.

Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914-1918.

Ablieferung des Großen Kreuzers DERFFLINGER. Während des Ersten Weltkrieges Umstellung der Produktion.

Die Werft lieferte 98 U-Boote, sechs Zerstörer und einen Kleinen Kreuzer ab.

oben    1916

Walter Blohm, 1887-1963, Sohn von Hermann Blohm, tritt als persönlich haftender Gesellschafter in die Firma ein.

oben    1917

Gründung einer eigenen, als Berufsschule offiziell anerkannte Werftschule. Sie bildet bis 1945 rund 6.000 Facharbeiter-Lehrlinge aus.

oben    1918

... hat die Werft 14.077 Beschäftigte.

Mit der Revolution ruht vom 6.-9. November die Arbeit. Auch in den folgenden Jahren muß wegen Unruhen und Streiks die Arbeit verschiedentlich ruhen.

oben    1920

Wiederaufnahme des Baues von Handelsschiffen mit Bau-Nr. 385 (Turbinenfrachter URUNDI).

oben    1922

Beschäftigt die Werft 11.376 Arbeiter und Angestellte.

Die Werft hatte sich für die Verwendung von Turbinen auch für langsam laufende Schiffe interessiert und dafür geeignete Rädergetriebe entwickelt. Zahlreiche Schiffe der Hapag, Austral-Linie, Woermann-Linie und der Deutschen-Ost-Afrika-Linie wurden damit ausgerüstet.

Die Entwicklung eines doppelt wirkenden 2-Takt-Motors war während des Ersten Weltkrieges im Interesse schnelllaufender 4-Takt-Ölmaschinen für die Unterseeboote unterbrochen worden. Nunmehr wird in Zusammenarbeit mit der M.A.N. diese Entwicklung fortgesetzt, für ein Kraftwerk der Hamburgischen Elektrizitätswerke ein 15.000 PS leistender Motor und für die Austral-Linie das Motorschiff MAGDEBURG mit einem 2-Takt-Diesel gebaut.

oben    1923

Bau des 20.600 BRT großen Turbinendampfers ALBERT BALLIN für die Hapag, erstes von vier kombinierten Fracht- und Fahrgastschiffen für den Nordatlantik-Dienst. Die NEW YORK wird als letztes Schiff 1927 abgeliefert.

oben    1927

Blohm + Voss begehen das 50-jährige Jubiläum.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren 429 Handelsschiffe und Marinefahrzeuge mit einer Tonnage bzw. Wasserverdrängung von 1.096.314 BRT bzw. 376.021 ts und einer Gesamt-PS-Zahl von 2.334.000 sowie 43 Docksektionen mit einer Hebefähigkeit von 280.000 t erbaut worden. Davon allein 35 Schiffe für die Hapag, 29 für die Hamburg-Süd und 20 bzw. 22 für die Ostafrika-Linie und Woermann-Linie.

Die Werft verfügt über zwei Gruppen von Helgenanlagen, zwei Maschinenfabriken betreiben den Bau von Dampfkesseln, Turbinen, Kondensatoren, Hilfsmaschinen, Dieselmotoren, Getrieben, hat eine eigene Gießerei, eigenes Gaswerk, eine eigene Werftschule und sieben Schwimmdocks in Betrieb.

Bau der zweiten CAP ARCONA für die Hamburg-Süd.

oben    1928

Bau der KUNGSHOLM für die Svenska-Amerika-Linie.

Stapellauf des Turbinenschnelldampfers EUROPA für den Norddeutschen Lloyd.

oben    1930

Erringt die EUROPA das "Blaue Band".
Sie erreicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,91 kn.

Tod des Firmengründers Dr.-Ing. h.c. Hermann Blohm.

Weiterführung des Unternehmens durch Rudolf Blohm und Walther Blohm.

oben    1931

Nachdem die Werft mit den fünf Schiffen der MONTE-Klasse, mit der MILWAUKEE, WATUSSI und UBENA hochwertige Fahrgastschiffe abgeliefert hat, erfolgt die Bestellung der Fracht- und Fahrgastmotorschiffe CARIBIA und CORDILLERA durch die Hapag. Diese Aufträge sichern in der Wirtschaftskrise ein Mindestmaß an Weiterbeschäftigung. Als Notstandsarbeit wird auch das Abwracken von Schiffen betrieben.
Ablegen der SAVARONA zur Jungfernfahrt in Hamburg (zu diesem Zeitpunkt größte Privat-Luxus-Yacht in der Welt). Das 136 m lange Schiff wurde für das New Yorker finanzstarke Millionärs-Ehepaar Emily Cadwalader gebaut und 1938 von der Türkei erworben, wo sie Präsident Kemal Atatürk als Staatsyacht diente. Zwischen 1951 und 1992 wurde sie als Schulschiff für die türkische Marine genutzt; danach verkauft, total überholt und renoviert (refit 1999) und ist immer noch die drittgrößte Großyacht der Welt (Eigner: Kahraman Sadikoglu). 60 Jahre später bekommt sie konkurrenz. Mit den Bau der 65 m langen KATALINA steigt B+V in den Bau von modernen Mega-Yachten ein. Es folgen die 105 m lange LADY MOURA und die kleinere GOLDEN ODYSSEY von 75 m Länge.

oben    1932

... beschäftigt die Werft nur 2.882 Arbeiter und Angestellte.

oben    1933

Gorch Fock I 3. Mai, Stapellauf des Segelschulschiffes GORCH FOCK (heutige Towarishch) als Ersatz für das deutsche Segelschulschiff NIOBE, ein ehemals dänischer Schoner - Baujahr 1913, die im Fehmarn Belt am 26. Juli 1932 in einer Gewitterböe kenterte und binnen Minuten sank. Damals ertranken 69 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, 51 wurden gerettet, darunter der Kapitän.
Wenig später Bau zweier Spezialschiffe für die Reichsmarine. Auftragslage jedoch noch immer ungenügend. Verlängerung der vier Nordatlantikschiffe der ALBERT- BALLIN-Klasse im Schwimmdock.

Im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Vergabe des Bauauftrages für das Turbo-Elektroschiff POSTDAM (17.518 BRT), Ostasien-Dienst des Norddeutschen Lloyd.

Aufnahme des Flugzeugbaues (vornehmlich Seeflugzeuge).

oben    1936

Ablieferung der Ostafrika-Fahrgastschiffe PRETORIA und WINDHUK (16.600 BRT).

Wiederaufnahme des Exportschiffbaues.

Außerdem Bau dreier Zerstörer des Schweren Kreuzers ADMIRAL HIPPER und dreier Segelschulschiffe - eins davon im Auftrag der rumänischen Marine.

Blohm + Voss eine Kommanditgesellschaft in alleinigem Familienbesitz.

oben    1937

Wilhelm Gustloff Die Werft zählt 14.049 Beschäftigte.

Fahrgastschiff WILHELM GUSTLOFF (25.484 BRT) im Bau.

Am 30.1. 1945 lief das mit Flüchtlingen, Verwundeten und Marineangehörigen völlig überfüllte Schiff aus und wurde am selben Abend von drei Torpedos eines sowjetischen U-Boots getroffen. Tausende Menschen fanden den Tod, unter ihnen viele Kinder. Nur 1252 Menschen konnten gerettet werden.
Der Untergang der »Wilhelm Gustloff« war die wohl größte Schiffskatastrophe des Zweiten Weltkriegs.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2005

Auftrag für die beiden Diesel-elektrischen Fracht- und Fahrgastschiffe OSORNO und HUASCARAN.

Drei Fahrgastschiffe für die Türkei und ein turboelektrischer Nordatlantik-Schnelldampfer für die Hapag ( VATERLAND, 41.000 BRT) im Bau.

oben    1939

Blohm & Voss ist der größte Arbeitgeber Hamburgs; die BKK versichert über 20 000 Mitglieder

Stapellauf des Schlachtschiffes BISMARCK (41.700 t Wasserverdrängung).

Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Bis Kriegsende 238 U-Boote fertiggestellt, 17 weitere begonnen, vorwiegend Standardtyp VII C. Ab 1942 Bau auch von Walter-Turbinen-Booten (U-Schnellbooten). Ab 1944 Zusammenbau-Zentrum/Endmontage-Werft für die Elektro-U-Boote des Typs XXI.

oben    1943

SchuppenZerstörung der Werft durch alliierte Luftangriffe (Operation Gomorrha). 
Am Nachmittag des 25. Juli um 16 Uhr 40 griffen etwa 90 bis 110 amerikanische Bomber (91st, 351st, 381st (= 1st combat wing), 303rd, 379th, 384th bomb group (= 41st combat wing)) Industrieanlagen und Ziele im Hamburger Hafen an. Es wurden mehrere Schiffe versenkt und einige Mineralölbetriebe getroffen. Wegen der starken Rauchentwicklung durch den vorausgegangenen Royal Air Force-Nachtangriff konnten vielfach Ziele nicht gefunden werden. Bei diesem ersten Tagangriff warf die USAAF ca. 186 Tonnen Sprengbomben binnen 10 Minuten ab und verlor fünfzehn B-17 Bomber infolge heftigster Abwehrmaßnahmen durch Flak und Jäger.

oben    1945

Britische Truppen besetzen die Werft und erklären sie zum Sperrgebiet.

Während des Krieges insgesamt 1.200 Sprengbomben-Treffer auf dem Werftgelände. Nach Übergabe der Stadt Hamburg an die Britische Armee ist die Werft am 3.5. um 10.00 Uhr von allen Werftangehörigen auf Befehl der Besatzungsbehörde geräumt.

31.12.1945 Verkündigung des Produktions- und Arbeitsverbotes. Schließung der Werft.

oben    1946

SchuppenSprengung der Helgengerüste. 

oben    1948

Beginn der totalen Demontage.

Am 1. Februar 1948 hatte auf Befehl der britischen Militärregierung die vollständige Demontage der weltbekannten Schiffswerft Blohm + Voss begonnen.
Unmittelbar nach der kampflosen Übergabe Hamburgs am 3. Mai 1945 waren britische Truppen auf dem Werftgelände eingerückt, und Spezialisten beschlagnahmten alle technisch und rüstungswirtschaftlich interessanten Unterlagen und Gegenstände, vor allem im Hinblick auf die noch im Bau befindlichen U-Boote.
Im selben Jahr war das Unternehmen auf die Demontageliste des Alliierten Kontrollrats gesetzt worden. Nach der Sprengung der Helgengerüste im Jahr 1946/1947 wurden nun die Anlagen abgebaut und zum Versand vorbereitet. Grundlage dafür war eine 81 Seiten umfassende Liste, die jeden verwertbaren Gegenstand enthielt.
In diesem Papier war auch die Reihenfolge festgelegt - zuerst die Gießerei, zum Schluß die Maschinenfabrik II. Eine Anlage aber konnte nicht demontiert und sollte deshalb gesprengt werden - das Trockendock "Elbe 17".

Der Maschinenpark, die Ausrüstung und Einrichtung der Werft werden - bis zum Kochtopf der Werksküche - an 15 Nationen der Siegermächte verteilt.

oben    1949

Im Dezember Prozeß gegen die Inhaber und Direktoren der Werft wegen Nichteinhaltung der Demontagebestimmungen.

Zu diesem Zeitpunkt bauen die westdeutschen Werften bereits neue Schiffe entsprechend dem Potsdamer-Abkommen.

oben    1950

... beschäftigt die Werft 48 Angestellte und 127 Arbeiter.

oben    1951

1.4. Gründung der Steinwerder Industrie AG.

oben    1953

Erlaubnis zur Reparatur von Schiffen.

oben    1954

Erlaubnis zum Bau von Küstenschiffen und zum Ende des Jahres auch für den Bau von Seeschiffen.

Aufnahme des Industrie-Turbinenbaues.

Zu diesem Zeitpunkt haben die anderen westdeutschen Werften volleAuftragsbücher.

Die BKK nimmt ihre Arbeit offiziell wieder auf.

oben    1955

Gründung der Blohm + Voss AG. Beteiligung der Phoenix-Rheinrohr AG mit 50% des Aktienkapitals von 20 Mio DM.

17 Mio DM Bürgschaft und Kredit der Freien und Hansestadt Hamburg.

Die Werft erhält zwei Schwimmdocks zurück. Bau und Ablieferung von zwei Fährschiffen für die HADAG.

Ablieferung der WAPPEN VON HAMBURG an die Hapag-Hadag SeebäderdienstGmbH.

Abkopplung des Flugzeugbaus von Blohm + Voss; Selbständigkeit der "Hamburger Flugzeugbau GmbH", der heutigen Airbus; später Verlust dieser Mitglieder, die eine eigene BKK gründen.

oben    1956

Bau von drei Fahrgastschiffen für die norwegische HURTIGRUTEN (Bergen-Kirkenes). Damit sofortiges Comeback im Exportschiffbau.

oben    1957

Die Werft beschäftigt 550 Angestellte und 3.450 Arbeiter.

Es vollzieht sich der Wiederaufbau der Werft mit modernen Anlagen und Maschinen.

Konstruktion und Bau von Massengutfrachtern für 15.000 t Ladefähigkeit sowie von solchen mit 25.000 t Ladefähigkeit mit sog. Hochräumen für holländische, norwegische, liberianische und deutsche Auftraggeber.

oben    1958 Gorch Fock II

Bau des Segelschulschiffes für die Bundesmarine, der zweiten GORCH FOCK. Auch der Untergang der PAMIR am 21. September 1957 hatte Konsequenzen (wie schon 1932 der Untergang der NIOBE) für den Neubau der GORCH FOCK (II), die am 23. August vom Stapel lief. So wurden für dieses Schiff noch einmal alle sicherheitstechnischen Maßnahmen ergriffen, die die Bark noch sicherer machen sollten. Zum Beispiel muß bei 90 Grad Krängung immer noch ein Aufrichtmoment vorhanden sein.

    H ä t t e n    S i e ´ s    g e w u ß t ?

    Hier wird noch gefiert, gerefft und gewantet.
    Hat die »Gorch Fock« Schwesterschiffe?
    Zunächst eine kurze Vorstellung: Die »Gorch Fock«, Segelschulschiff der Bundesmarine, wurde 1958 bei Blohm ' Voss in Hamburg gebaut, hat über 40 m hohe Masten und eine Segelfläche von 2000m2.
    Sie ist ein Nachbau von drei älteren Schwesterschiffen: die »Gorch Fock I«, 1933 gebaut und 1945 von der eigenen Besatzung versenkt und von den Russen wieder gehoben, fährt heute unter dem Namen »Towarischtsch«; die »Horst Wessel«, am 30. Juni 1936 gebaut, als Reparationsleistung an die USA gegangen, heißt heute »Eagle«; und die »Albert Leo Schlageter«, am 30. Oktober 1937 gebaut, von den Amis beschlagnahmt und nach Brasilien verkauft, befindet sich heute als »Sagres« in Portugal. Schon die Umbenennung der beiden Letzteren tröstet über den Verlust hinweg ...
    Zur GORCH FOCK - Familie gehört noch die im September 1938 für Rumänien gebaute MICRA; Heimathafen Constanza.

    Die Schwesterschiffe der GORCH FOCK:

    1. Towarischtsch / ex Gorch Fock: Kiellegung 14. Januar 1933; Stapellauf 3. Mai 1933; Indienststellung 7. Juni 1933; Länge ü. a. 82 m, Breite 12 m, Tiefgang 5,20 m, Verdrängung 1534 t. Größte Masthöhe 42 m, größte Rahlänge 24,6 m, Segelfläche 1797 m2.
      Schulschiff der sowjetischen Kriegsmarine, Heimathafen Odessa.
    2. Eagle / ex Horst Wessel: Kiellegung 15. Februar 1936; Stapellauf 13. Juni 1936; Indienststellung 17. September 1936; Länge ü. a. 89,6 m, Breite 12 m, Tiefgang 5,20 m, Verdrängung 1755 t. Größte Masthöhe 45,5 m, größte Rahlänge 24 m, Segelfläche 1974 m2.
      Eigner: US-Küstenwache, Heimathafen New London.
    3. Sagres / ex Guanabara / ex Albert Leo Schlageter: Kiellegung 15. Juli 1937; Indienststellung 12. Februar 1938; Länge ü. a. 89,6 m, Breite 12 m, Tiefgang 5,20 m, Verdrängung 1755 t. Größte Masthöhe 45,3 m, größte Rahlänge 24 m, Segelfläche 1934 m2.
      Schulschiff der protugiesischen Marine, Heimathafen Lissabon.
    4. Mircea: Gebaut und in Dienst gestellt 1938. In den Abessungen identisch mit Gorch Fock I (Towarischtsch). Seit 1938 mit kurzzeitiger Unterbrechung Schulschiff der rumänischen Marine.
    5. Herbert Norkus: Stapellauf am 7. November 1939; in den Abmessungen identisch mit Hort Wessel/Eagle. Das Schif verblieb während des ganzen Krieges an der Werft und diente als Wohnschiff für Baubelehrungseinheiten. Nach dem Krieg Beschlagnahme durch die Alliierten. 1947 Versenkung mit Giftmunition an Bord im Skagerak.
      Die nicht mehr eingebaute, aber vollständig vorhandene Takelage wurde 1958 beim Bau der Gorch Fock II verwendet.

Beginn der Entwicklung von Spezialschiffen: Kühlschiffe und Autotransporter. Konstruktion eines Hängedeck-Systems, welches in den folgenden Jahren für 250 Schiffe geliefert wird.

oben    1959

Aufträge für umfangreiche Umbauten der Fahrgastschiffe ARKADIA und ARIADNE.

oben    1963

Ablieferung des Massengutschiffes STRASSBURG für die Reederei Alfred C. Toepfer, welches mit 32.000 t Ladefähigkeit für kurze Zeit das größte deutsche Trockenfrachtschiff ist.

01.03.1963

Start der Ingenieurstätigkeit des Autors im technisch-konstruktiven Bereich.

oben    1965

Das Massengutschiff FRITZ THYSSEN für die Seereederei Frigga mit 55.000 t Ladefähigkeit wird abgeliefert.

Bau des mit Stülcken-Mast (Krantyp) ausgerüsteten Frachtschiffes HAMMONIA als Erstes einer Serie von sieben Einheiten für den Ostasien-Schnelldienst der Hapag.

oben    1966

Übernahme der Werft H.C. Stülcken Sohn und der Ottenser Eisenwerk GmbH, womit 7.383 Beschäftigte auf einem Gelände von 670.000 qm vereinigt sind.

Weiterer Ausbau und Erweiterung des Werft- und Industrieprogrammes.

oben    1967

Beteiligung der Siemens AG am Aktienkapital der Blohm + Voss AG.

Erhöhung des Aktienkapitals auf 30,7 Mio DM. Konzipierung und Bau des Mehrzweckfrachtschiff-Typs PIONEER als System-Transporteinheit. Ein Beitrag der Werft für den Ersatz der aus der Fahrt kommenden unter allen Flaggen fahrenden amerikanischen Einheitsfrachter des Zweiten Weltkrieges.
Fünf Einheiten werden auf den eigenen Helgen, 15 weitere bei der Hindustan-Shipyard gebaut.

oben    1968

Bau von zwei Vollcontainerschiffen der 1. Generation (730 Container) für die Hapag: ELBE EXPRESS und ALSTER EXPRESS.

Dockung des größten Schiffes, welches bis dahin den Hamburger Hafen angelaufen hatte, im Trockendock ELBE 17: MAGDALENA mit 213.000 tdw. Die Werft beschäftigt 7.839 Personen.

oben    1969

Steigerung in der Auslastung der Dockkapazität. Ein ausländischer Lizenznehmer bringt einen Auftrag über einen 320t-Stülckenmast, das bisher stärkste Einzelgeschirr der Welt.

Ausrüstung des 10. Neubaues mit dem von der Werft entwickelten Blohm + Voss EINRICHTUNGSSYSTEM M 1000, ein für Wohn- und Sanitärräume konzipiertes, feuersicheres Wand- und Deckensystem für hohe Ansprüche an Wohnlichkeit, Hygiene und Lärmschutz an Bord.

Einweihung des neuen Lehrlings-Ausbildungszentrums von Blohm + Voss.

Eine von der Werft geplante und in Zusammenarbeit mit Fried. Krupp eingerichtete Werft in Griechenland wird in Betrieb genommen.

Stapellauf des ersten von drei Roll ON - Roll Off Schiffen (Autotransporter) für einen norwegischen Auftraggeber. In 11 Decks können 3.000 Fahrzeuge transportiert werden.

oben    1970

Ablieferung des Vollcontainerschiffes SYDNEY EXPRESS für den Australiendienst der Hapag als deutsches Typschiff der 2. Generation (1.500 20'-Container).

Das 250. Stülcken-Ladegeschirr wird geliefert. Bau einer Spriralrohrschweißanlage für den italienischen Konzern Italsider zur Herstellung von Rohren bis zu 2.540 mm Durchmesser bei 18 Meter Länge.

Die Werft beschäftigt 7.800 Mitarbeiter.

oben    1971

Ablieferung von drei Handelsschiffen mit insgesamt 164.000 tdw Ladefähigkeit, Umsatzsteigerung in der Schiffbaunebenfertigung und im Maschinenbau.

oben    1972

Ablieferung von zwei Containerschiffen.

Durch Entwicklung der Seefrachtraten negative Beeinflussung der Nachfrage.

Hereinnahme von Aufträgen auf dem Offshore-Sektor mit einem Auftragsvolumen von mehr als 200 Mio DM.

Für amerikanischen und europäischen Auftraggeber werden je ein Spezialschiff für die Verlegung von Pipelines sowie zwei Halbtaucher-Bohrinseln mit Eigenantrieb gebaut.

Modernisierung der Anlagen und Vergrößerung des Trockendocks ELBE 17 durch Inbetriebnahme eines neuen Docktores.

oben    1972/73

Ablieferung der Bulk Carrier WIDAR, THOR und HERMOD an die Seereederei "Frigga", Hamburg. Diese je 146.000 tdw tragenden Motorschiffe sind die größten Trockenfrachter der deutschen Handelsflotte.

Ablieferung des Containerschiffes HAMBURG EXPRESS, das mit 56.000 BRT größer ist als der einstige Blaue-Band-Schnelldampfer EUROPA.

oben    1974

34 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von insgesamt 5.465.000 tdw werden im Trockendock ELBE 17 gedockt.

Weitere Steigerung in der Auftragslage für die schiffbauliche Nebenfertigung (Schwergutgeschirre, Anker, Einrichtungssystem M 1000).
Planungs- und Beratungstätigkeit für den Bau von Werften im nahen Osten, fernen Osten und Übersee.

oben    1975

Stapellauf von vier turbinengetriebenen Vollcontainerschiffen für die dänische Reederei A.P. Møller.

Ablieferung einer halbtauchenden Bohrinsel für einen italienischen Auftraggeber.

oben    1976

Im Auftragsbestand sind zwei Massengutschiffe für AUSTRALIAN NATIONAL LINE, Melbourne.

Ein Rohrlege- und Kranschiff SEA TROLL für norwegische Rechnung sowie zwei Schwimmdocks, eines davon für eigene Rechnung.

100-Mio-Mark-Auftrag für den Bau eines Offshore-Stahlwerks am Kaspischen Meer.

oben    1977

Stapellauf des für das Kaspische Meer bestimmten Kranschiffes ASERBAIDSHAN.

Am Jubiläumstag Stapellauf des 136.000 tdw tragenden Massengutfrachters AUSTRALIAN PROGRESS für die Australian National Line, Melbourne.

oben    1978

Ablieferung der Schwergut- und Arbeitsbarge ALHARSHA für einen libyschen Ölhafen.

oben    1979

Die von dem "Consulting System Technologie Werft-Bereich" geplante und gebaute Schiffs- und Reparaturwerft in Kuwait (KSRC heute HEISCO) wird in Betrieb genommen und von werfteigenen Managern geleitet. Seit 1952 betreibt B+V mit diesem eigenständigen Bereich die Voruntersuchung, Vorentwurfsphase, Entwurfsphase, Bauphase und Betriebsphase von Neubau- und Reparaturwwerften.
Der Autor war hier fünf Jahre lang erfolgreich als Production Manager tätig.

Bildverweise:

KSRC heute HEISCO

KSRC heute HEISCO

   


Zur Erweiterung der Leistungen wird die Anton Kaeser GmbH & Co übernommen und mit der 1976 erworben.
Firma Noske GmbH zusammengeschlossen. Der Name lautet nun NOSKEKAESER GmbH und wird eine Tochter von Blohm + Voss.

20 Zollkreuzer des Typs Z-28 werden an Argentinien abgeliefert.

oben    1980

Die Ottensener Eisenwerk GmbH (OEW), eine Tochtergesellschaft der Blohm + Voss AG, kann am 15. September ihr hundertjähriges Bestehen feiern. Das seinerzeit unter den Namen Pommée & Nicolay als Kesselfabrik gegründete Unternehmen hat, bei stetiger Ausweitung der Produktionspalette, eine wechelvolle Geschichte hinter sich. Seit dem 12. September 1889 firmiert es als Ottensener Eisenwerk AG. 1898 verläßt der 1000te Kessel das Werk.
1952 übernimmt Willy H. Schlieker die Aktienmajorität. Nachdem der 1962 in Schwierigkeiten gerät, kommt OEW zur Stülcken-Gruppe und im Jahr 1966 mit deren Übernahme an die Blohm + Voss AG. Im Laufe der nächsten Jahre werden der Kessel- und Motorenbau der OEW organisatorisch bei Blohm + Voss eingegliedert. Der Schweißmaschinen- und Plantagenmaschinenbau verbleiben beim Ottensener Eisenwerk, das darüber hinaus auch den Schweißmaschinenbau der Siemens AG mit den Schienenstumpfschweißmaschinen als wichtigstem Produkt übernimmt.

Stapellauf der Fregatte F 122 RHEINLAND PFALZ für die Deutsche Bundesmarine.
In nur 45 Tagen wird der Luxusliner SAGAFJORD umgebaut und modernisiert.
Das bis dahin größte deutsche Blockheizkraftwerk (MHKW) wird für die Stadtwerke Lünen gebaut.
Ein Beitrag zur umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Energieerzeugung.
Die MEKO-Technologie setzt neue Maßstäbe im Marineschiffbau. Hauptmerkmal des MEKO-Konzeptes ist die Verwendung standardisierter Module meist in Form von Containern oder Paletten für die Waffen-, Elektronik- und auch Schiffsbetriebssysteme.

Die erste MEKO- Fregatte läuft vom Stapel: die ARADU vom Typ MEKO 360 für die nigerianische Marine.

oben    1981

Die ersten zwei von vier Fregatten des Typs MEKO 360 für Argentinien und die Fregatte F 122 KÖLN für die Deutsche Bundesmarine laufen vom Stapel.

oben    1982

Große Aufträge im Offshore-Bereich:
STATFJORD-B Plattform und SPM-Boje. Wohnmodule für die Produktionsplattformen der ELF und SHELL/ESSO.

oben    1984

1977 erhielt B + V (Bereich Consulting und System Technologie) vom malaysischen Militär den Auftrag, für die neue Hauptmarinebasis Lumut einen grossen Werftkomplex zur Wartung und Reparatur von Kriegsschiffen zu planen.

Für Vorstudien hatte die deutsche Bundesregierung im Rahmen der militärischen Ausrüstungshilfe 1974-76 bereits einen Betrag von 300.000,- DM zur Verfügung gestellt.
Lumut liegt an der geostrategisch wichtigen Strasse von Malakka, die den Pazifik mit dem Indischen Ozean verbindet.
Die malaysische Regierung übertrug B + V 1980 auch die Beurteilung der von verschiedenen Industrieunternehmen abgegebenen Angebote zur baulichen Realisierung der Werft.

So konnte die Thyssen -Tochter B + V ihre Auftraggeber davon überzeugen, dass ihre Düsseldorfer Schwester Thyssen Rheinstahl Technik (TRT) die beste Offerte unterbreitet hatte. TRT führte den Bau und die Ausstattung der Werft 1982-84 als Generalunternehmer aus, wobei 57 Werkstätten, Hallen und Gebäude erstellt wurden. Der Gesamtauftrag hatte einen Umfang von 600 Mio. DM. B + V übernahm während der Bauphase mit einem Team von fast 50 Mitarbeitern die Bauaufsicht.

Bildverweise:

PSC Naval Dockyard SDN. BHD

PSC Naval Dockyard SDN. BHD

   


Leiter der Bauaufsicht für dieses Projekt war der Autor.
Die ersten Bauarbeiten begannen im Februar 1982 nach einer zweimonatigen Mobilisierungsphase. Die erfolgreiche Fertigstellung und Übergabe der schlüsselfertigen Werft an die malaysische Marine erfolgte termingerecht nach 30 monatiger Bauzeit.

oben    1985

Umbau und Verlängerung von vier Hapag-Lloyd- Containerschiffen, die NÜRNBERG EXPRESS, KÖLN EXPRESS, SÜSSELDORF EXPRESS und STUTTGART EXPRESS, vom 26. Juli bis 12. Dezember - eine Rekordzeit.

oben    1986 Übernahme der HDW-Hamburg - Werk Ross: Hamburg (Steinwerder), Rossweg 20 - und Umbenennung in Ross Industrie GmbH.

    Die Werft wurde 1909 in Hamburg gegründet für erweiterte Geschäftstätigkeiten der Stettiner AG Vulkan.
    Übernommen 1930 (zusammen mit Werft Janssen& Schilinski) von der Howaldtswerke (Kiel) und nannte sich anschließend "Howaldtswerke Hamburg AG".
    1968 Zusammenschluß mit Howaldtswerke (Kiel) und Deutsche Werft als "Howaldtswerke Deutsche Werft AG" ( "HDW").
    1986 wurden die Hamburg-Ross Maschinenbau- und Schiffbau-Geschäftstätigkeiten von Blohm + Voss übernommen.

    Von den früher drei HDW-Werken in Hamburg war nach der Aufgabe der Standorte Finkenwerder (1973) und Reiherstieg (1979 beschlossen) nur noch das Werk Ross mit 4.600 Beschäftigten (1982) übrig. 1983 wurde deutlich, dass HDW seine Aktivitäten ganz in Kiel konzentrieren wollte; der Vorstand beschloss die Einstellung des Schiffneubaus in Hamburg. Die Besetzung der Werft durch die protestierende Belegschaft im September 1983 konnte den Niedergang nicht verhindern. 1985 erwarb Blohm + Voss das HDW-Werk Ross mit den verbliebenen 2.200 Beschäftigten, wandelte dieses 1986 in die "Ross Industrie GmbH" um und stellte den dortigen Betrieb Ende 1988 vollständig ein.
    Die Aktivitäten von HDW im Kriegsschiffbau waren schon damals schwerpunktmässig in Kiel angesiedelt, dennoch war auch das Hamburger Werk Ross in gewissem Umfang mit militärischer Produktion befasst. So waren hier 1978/79 zwei Landungsboote des Typs LST 1300 für die nigerianischen Streitkräfte gebaut worden. Zur Produktionspalette gehörten während der 80er Jahre auch einige Komponenten für U-Boote und Überwasserkriegsschiffe (z.B. Simplex-Stabilisatoren).

Lieferung des Motorheizkraftwerkes an Fa. PLOUCQUET in Heidenheim, in dem durch Lösungsmittel verun- reinigte Abluft entsorgt und direkt in die nutzbaren Energien Elektrizität und Wärme umgesetzt wird.

Verstärkter Einstieg in die Energie- und Umwelttechnik.

oben    1987

Bau der neuen Maschinenfabrik, in der die Energie- und Umwelttechnik, Produktionstechnik und der Maritime Maschinenbau zusammengefaßt sind. Das erste Schwimmdock wird überdacht (Tragfähigkeit: 10.000 t).

Indienststellung der ersten Fregatte, von insgesamt vier im Auftrag befindlichen, MEKO 200 TCG YAVUZ für die türkische Marine.

oben    1989

Stapellauf der Fregatte MEKO 200 PN VASCO DA GAMA für die portugiesische Marine.

Unterzeichnung des Auftrages zum Bau von vier Fregatten für die Bundesmarine unter der Federführung von Blohm + Voss vom Typ F 123 in Kooperation mit TNSW und HDW.

Bis dato sind 32 MEKO-Fregatten/Korvetten gebaut bzw. unter Vertrag.
Der von Blohm + Voss entwickelte Luftkissenkatamaran CORSAIR wird als Erprobungsträger gebaut und getestet für spätere Einsatzmöglichkeiten als Kombifähre oder Polizei bzw. Zollfahrzeug.

Inbetriebnahme einer Kraftwerks-Neuentwicklung für die Verwertung von Deponiegasen. Gebaut für die Main-Kraftwerksgesellschaft.

Das Reparaturzentrum hat Hochkonjunktur: 198 Dockungen! Zum Beispiel: Umbau des RoRo-Frachtschiffes SAGA WIND zur Eisenbahnpassagierfähre SEA WIND oder die Verlängerung um 22 m der RoRo-Fähre PETER WESSEL in nur 56 Tagen.

oben    1990

Wird das Jahr der Luxus-Yachten: Kiellegung der ECO (74 m), Stapellauf und Ablieferung der LADY MOURA (105 m) und Ablieferung der GOLDEN ODYSSEY (77 m). Die ECO gehört mit einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 37 Knoten (ca. 70 km/h) zu einer der schnellsten Mega-Yachten.

oben    1991

Der größte Eckrohrkessel der Welt wird an die HEW, Hamburgische Electrizitäts-Werke für Tiefstack, ausgeliefert. Dieser Kessel steht im Guiness-Buch der Rekorde. Es ist der größte Eckrohrkessel der Welt der mit einer Dampfleistung von 217 t/h. Gebaut wurde er für das Heizkraftwerk Tiefstack der Hamburgischen Elektrizitäts-Werke.


Stapellauf der Fregatte MEKO 200 HN HYDRA für die griechische Marine.

oben    1992

Kooperationsabkommen mit GENERAL ELECTRIC, USA, über Kraftwerkstechnik zum gemeinsamen Bau von GuD-Anlagen, d.h. Kraftwerke mit einer kombinierten Gas-und Dampfturbinen-Anlage.

Das Flaggschiff der Cunard Line,der Atlantiküberquerer QUEEN ELIZABETH 2, ist zum zweiten Mal bei B+V zu notwendigen Reparatur- sowie Verschönerungsarbeiten.

Stapellauf der ersten Fregatte vom Typ F 123 für die Deutsche Bundesmarine. Bei Blohm + Voss wird die Fregatte auf den Namen BRANDENBURG getauft.

Entwicklung des als FAST MONOHULL bezeichneten Schiffstyps. Das Konzept zeichnet sich durch große Wirtschaftlichkeit (20% Leistungseinsparung) und flexibler Einsatzmöglichkeiten aus. So ist das Konzept, das Schiffslängen von 100 m, 120 m und 140 m vorsieht, für Marineschiffe, Fährschiffe sowie Handelsschiffe aller Art geeignet.

oben    1993

Bau des bisher größten Motorheizkraftwerkes in den neuen Bundesländern, in Stendal.

Baubeginn von zwei GuD-Kraftwerken für die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin. Aufnahme des Heizbetriebes Dez. 1994.

Ablieferung einer der weltweit modernsten Spiralrohrschweißanlage für TUBE DALMINE ILVA in Italien.

Stapellauf der Fregatte MEKO 200 TRACK II-A TCG BARBAROS für die türkische Marine.

Ein Vertrag über die Zusammenarbeit mit SOLAR TURBINES INTERNATIONAL wird abgeschlossen. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf Gasturbinen mit einem Leistungsbereich von 4-10 MW. Blohm + Voss bietet jetzt GuD-Anlagen im Leistungsbereich von 4-250 MW an.

Durch die enge Zusammenarbeit mit unserer Schwesternwerft Thyssen Nordseewerke GmbH (TNSW), Emden, begann der Wiedereinstieg in den traditionellen Container-schiffbau mit der Ablieferung eines Kaskos (Schiffshälfte).

oben    1994

Im April erhält Blohm + Voss einen weiteren Auftrag über ein GuD-Kraftwerk in Straßfurt (Sachsen-Anhalt).

Ablieferung der Fregatte 123 an den Auftraggeber im September. Im November ist die "Queen Elizabeth 2" zum viertenmal bei B+V im Dock 11.

Im Juli wurde der komplette Rumpf des Containerschiffes ELISABETH Thyssen Nordseewerke übergeben.

30.09.1995

Der Autor scheidet aus dem Unternehmen aus und geht in den Ruhestand.

oben    1995

Die Fregatte BARBAROS vom Typ MEKO 200 wird an die türkische Marine übergeben.

Der Bereich Energietechnik erhält einen Auftrag zur Lieferung einer Turbine für ein Biomasse-HKW.

Stapellauf des Containerschiff-Neubaunummer 963 im Dezember. Ablieferung an die Reederei ist im Frühjahr 1996.

oben    1996

Zusammen mit der Firma Luerssen aus Bremen wurde ein Vertrag über die Konstruktion und den Bau einer 148 m Yacht mit einer in London ansässigen Firma unterzeichnet.

Im April wurde das Containerschiff COLUMBUS OLINDA an die auftraggebende Reederei MARTIME Gesellschaft für maritime Dienstleistungen mbH übergeben.

Die Geschäftsbereiche von B+V wurden in eigenständige Gesellschaften überführt: die Blohm + Voss GmbH für Schiffbau, die Blohm + Voss Repair GmbH für Service und Schiffsreparaturen sowie die Blohm + Voss Industrie GmbH für Maschinen und Anlagenbau.

oben    1997

Erste internationale MEKO-Konferenz in Hamburg, die MECON. Insgesamt 24 Marinen aus aller Welt informierten sich über den Stand und die Weiterentwicklung des MEKO-Konzeptes.

oben    1998

Werkstattbeginn des 1. Schiffes der Klasse 124 im Februar .

Das Konsortium bestehend aus Blohm + Voss und der Lürssen Werft hat sich im Februar mit dem Auftraggeber der 148m Yacht darauf verständigt, das Schiff bis zur Schwimmfähigkeit weiterzubauen und es danach zur weiteren Verfügung des Auftraggebers zu halten.

Im März Werkstattbeginn des ersten Fast Cruise Liners für die Reederei Royal Olympic Cruises, die Kiellegung des Schiffes fand im Juli des Jahres statt.

Übergabe der MEKO® 200 Fregatte TCG Salih Reis an die türkische Marine im Dezember.

oben    1999

Kiellegung der Fregatte 124 für die Deutsche Marine im Februar. Am 10. Juli fand bei Blohm + Voss ein Tag der offenen Tür für die Mitarbeiter und Angehörige sowie Freunde statt. Anlaß dafür war die Ausdockung des Fast CruiseLiners aus dem Baudock 5, wozu es aber nicht kam, da das Dock beschädigt wurde.
Am 14.7.99 wurde der Fast Cruise Liner mit drei Tagen Verspätung problemlos ausgedockt.
Ebenfalls am 10.7.99 wurde die symbolische Kiellegung des zweiten Fast Cruise Liners für die griechichsche Reederei gefeiert.
Am 1. Dezember 1999 wurde die Fregatte Klasse 124 auf den Namen "Sachsen" getauft.

oben    2000

Im Frühsommer wurde der Fast Cruise Liner "Olympic Voyager" zwei Wochen früher als geplant an die griechische Reederei Royal Olympic Cruises abgeliefert.

Am 01.06.00 trat der Vertrag mit Malaysia über den Bau der ersten 2 OPV's des ersten Loses von 6 Offshore Patrol Boats in Kraft. Damit begann zeitgleich auch die Schulung des malaysischen Werftpersonals, das in Malaysia den Zusammenbau der Deutschland vorgefertigten Sektionen sowie den Bau der ausschließlich in Malaysia zu fertigenden Einheiten leitet und überwacht.

oben    2001

Am Sonnabend, d. 28.Januar dockte die Fregatte SACHSEN erstmalig aus ihrem kombinierten Schwimm - und Baudock aus. Das Ausdocken erfolgte, um das Schiff mit dem weitreichenden Überwachungsradar SMART sowie dem Multifunktionsradar APAR auszurüsten, was nur möglich wird, wenn das Schiff vorher sein überdachtes Baudock verlassen hat.

Am 28. Februar wurde mit der Fertigung für den Bau der vier Korvetten für die südafrikanische Marine begonnen. Zu diesem Anlaß wurde auch die Laserschweiß- und Schneidanlage in Betrieb genommen. Hierzu betätigte der südafrikanische Admiral Kamerman mit einem Knopfdruck die Laserschweißanlage, die daraufhin damit begann, das erste Bauteil für die südafrikanische Korvette zuzuschneiden. Bei dieser Anlage handelt es sich um die weltweit erste Laserschweiß- und Schneidanlage, mit der ca. 90% des gesamten Stahls für einen Schiffsneubau verarbeitet werden.

In der Zeit vom 8. bis 16. März hat das zweite Kreuzfahrtschiff vom Typ FAST MONOHULL, die OLYMPIA EXPLORER, in der Nordsee ihre Probefahrten mit allen erforderlichen technischen Prüfungen und Nachweisen erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen. Damit steht das Schiff zur Übergabe an den Kunden zur Verfügung.

Im Mai wurde die 28 Knoten schnelle OLYMPIC VOYAGER von einer internationalen Fachjury mit dem Preis "Cruise & Ferry Award 2001 - Most Significant Cruise Newbuilding" ausgezeichnet. Die Blohm + Voss GmbH und der Auftraggeber Royal Olympic Cruises erhielten den Preis im Rahmen der Fachmesse "Cruise + Ferry 2001" in London aufgrund des innovativen Rumpfdesigns - dem sogenannten Fast-Monohull-Concept - und der damit verbundenen hohen Geschwindigkeit bei vergleichsweise niedrigem Kraftstoffverbrauch.

Im Juni fand der Werkstattbeginn des ersten Küstenwachschiffes (Patrol Vessel)vom Typ MEKO® 100 RMN für die Königlich Malaysische Marine statt.

Für die südafrikanische Marine fand im August die Kiellegung der ersten Korvette statt. Wenig später wurde der Startschuss für den Bau der dritten Korvette vom Typ MEKO® A-200 SAN gegeben.

Im November konnte die erste Kiellegung der zunächst sechs geplanten Küstenwachschiffe vom Typ MEKO®100 RMN gefeiert werden. Zu diesem Anlass kam eine hochrangige Delegation der Malaysischen Föderation, unter Führung des stellvertretenden Verteidigungsministers, auf die Werft.

Zum Abschluss des Jahres konnte die Blohm + Voss GmbH Mitte Dezember den Kaufvertrag für das erste Los von fünf Korvetten der Klasse 130 für die Deutsche Marine abschliessen. Alleinverantwortlicher Auftragnehmer ist die ARGE (Arbeitsgemeinschaft) K130, die sich aus der Blohm + Voss GmbH, der Fa. Lürssenwerft in Bremen sowie den Thyssen Nordseewerken in Emden zusammensetzt.

oben    2002

Mit Wirkung vom 01.01.2002 wurde Herr Dr. Reinhard Mehl zum neuen Mitglied in der Geschäftsführung der Werft Blohm + Voss in Hamburg bestellt. Dr. Mehl führt in seiner neuen Funktion die beiden Geschäftsbereiche "Management Schiffbau" und "Vertrieb" für Marine-, Handelsschiffe und Yachten. Dr. Mehl ist Reserveoffizier der Deutschen Marine und trat 1990 in den Thyssen Werften Verbund ein.

Dieses Jahr stand im Zeichen des 125jährigen Jubiläums von Blohm + Voss. Der offizielle Gründungstag ist der 5. April. Dieser Tag wurde mit den Mitarbeitern der Blohm + Voss GmbH, Blohm + Voss Repair GmbH und der B+V Industrietechnik GmbH mit einem Festakt und einer Preview des NDR-Films "Die Wiege der Ozeanriesen" in der Schiffbauhalle 9/10 gefeiert.

Am 15. April fand die Abnahme der OLYMPIA EXPLORER durch Royal Olympic Cruise Inc. statt. 10 Tage später verließ die OLYMPIA EXPLORER die Werft und legte in Richtung Piräus ab.

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat Mrs. Zanele MBEKI, Gattin des südafrikanischen Staatspräsidenten, am 07.06. die erste Korvette vom Typ MEKO® A-200 SAN für die südafrikanische Marine getauft. Die vier supermodernen Stealth Korvetten können aufgrund ihrer innovativen Formgebung erst äußerst spät vom Radar erfasst werden. Darüber hinaus wird die Emission im Infrarotbereich sehr stark minimiert, da die Abgase nicht wie herkömmlich durch Schornsteine geleitet werden, sondern nahe der Wasseroberfläche austreten. Zwei der Schiffe werden bei Blohm + Voss in Hamburg und zwei weitere bei HDW in Kiel gebaut.

Rund 100.000 Hamburger und auswärtige Gäste feierten am 15. Juni 2002 beim Tag der offenen Tür den 125jährigen Geburtstag von Blohm + Voss, der Repair GmbH und B+V Industrietechnik. Den Besuchern wurden zahlreiche Attraktionen wie beispielsweise Besichtigung der Docks und Schiffbauhallen, Open Deck auf der Fregatte Sachsen sowie eine von den Mitarbeitern gestaltete Ausstellung "125 Jahre Blohm + Voss" in der Schiffbauhalle geboten.

Offiziell ehrte die Stadt Hamburg die Werft zu ihrem Jubiläum mit einem Senatsempfang am 21. Juni 2002 zu dem circa 600 geladene Gäste aus dem In- und Ausland kamen. Am gleichen Abend wurde mit Kunden und Freunden aus Wirtschaft, Politik und Marine ein Gala-Abend in der Schiffbauhalle auf dem Gelände von Blohm + Voss gefeiert.

MECON - vom 2. - 6. September fand die zweite internationale Meko®-Konferenz in Hamburg statt. Insgesamt 41 Marinen aus aller Welt informierten sich über die neueste Entwicklung und Technologie im Marineschiffbau sowie im Bereich der Meko® -Technologie. MEKO® ist die Abkürzung für "Mehrzweck-Kombination" und bezeichnet die Standardisierung sämtlicher Anlagen und Geräte in Form von Modulen für den Einbau in Schiffe, die nach dem MEKO® -Konzept konstruiert wurden. Im Verlauf der vergangenen 20 Jahre sind bei Blohm + Voss in Hamburg sowie weltweit in Lizenz mehr als 60 MEKO® -Fregatten und Korvetten gebaut und in Auftrag genommen worden.

Vier Wochen früher als im Vertrag vorgesehen wurde die von Blohm + Voss gebaute Fregatte SACHSEN, das Typschiff der Klasse 124, am 31.10. 2002 vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) abgenommen. Das BWB wird das Schiff voraussichtlich im Dezember 2003 an die Deutsche Marine übergeben, die das Schiff sodann offiziell in Dienst stellt.

Am Freitag, 20.12.2002 kehrte die Korvette "SAS AMATOLA" für die südafrikanische Marine erfolgreich von ihrer ersten, dreitägigen Probefahrt in der Nordsee zurück. Sowohl das Seeverhalten als auch die Leistungsdaten übertrafen dabei die Erwartungen.

oben    2003

Mit Wirkung vom 01.01.2003 wurde Herr Dr. Ing. Klaus Borgschulte zum neuen Mitglied in der Geschäftsführung der ThyssenKrupp Werften GmbH bestellt. Herr Dr. Borgschulte hat seit 1990 in verschiedenen Unternehmen des ThyssenKrupp Konzerns Führungsaufgaben übernommen.

Blohm + Voss GmbH und die US-amerikanische Gesellschaft Lockheed Martin Naval Electronic & Surveillance Systems-Marine Systems haben am 16. Januar eine Kooperationsvereinbarung für die Studie eines Focus Mission Ship (FMS) - sowie für die anschließende Entwicklung eines Küsten-Seekriegsschiffs - Littoral Combat Ship (LCS) - für die US-Marine unterzeichnet.

Das erste Schiff einer Serie von Patrouillenfahrzeugen für die Royal Malaysian Navy wurde am 26.März 2003 bei der Blohm + Voss GmbH in Hamburg in das Dockschiff "Condock IV" eingedockt. Mit dem Dockschiff hat der Neubau am 01. April Hamburg verlassen und wurde nach Lumut verschifft, wo das Schiff nach ca. 45-tägiger Fahrt bei der Partnerwerft Penang Shipbuilding & Constructions Naval Dock Yard Sdn Bhd (PSC - NDSB) eintreffen wird. Die Endausrüstung sowie die See-Erbprobung wird bei Penang Shipbuilding, der Werft des Auftraggebers, erfolgen.

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat Thandi Modise, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des südafrikanischen Parlamentes, am 04. Juni 2003, bei Blohm + Voss die dritte Korvette vom Typ MEKO® A-200 SAN für die südafrikanische Marine auf den Namen SAS SPIOENKOP getauft. Mit diesem Namen möchte die South African Navy (SAN) an den Mut und die Tapferkeit der Soldaten auf beiden Seiten erinnern, als es den aufständischen Buren im Burenkrieg (1899 bis 1901) am 24.01.1900 gelang, die britische Stellung auf der militärisch bedeutsamen Anhöhe Spioenkop einzunehmen.

Die Korvette SAS AMATOLA wurde am 25.09.2003 offiziell an die südafrikanische Marine übergeben. Die SAS AMATOLA hat am 02.10.2003 die Bauwerft Blohm + Voss verlassen. Die Ausrüstung mit der Waffenanlage und deren Elektronik wird in Südafrika durch ein Konsortium bestehend aus Thales Navales France und African Defence Systems durchgeführt.

Das zweite einer Serie von sechs Korvetten für die Königliche Marine Malaysias wurde am 02.10.03 auf dem Dockschiff "Condock V" der Patenreederei Condock V eingedockt. Am 06.10.03 hat das Schiff den Hamburger Hafen in Richtung Lumut / Malaysia verlassen. Die sechs Meko-Korvetten werden bei der Blohm + Voss Partnerwerft Penang Shipbuilding & Construction Naval Dockyard in Malaysia endausgerüstet.

Mit einem Empfang in der Schiffbauhalle 3 der Blohm + Voss GmbH wurde am 09.10.03 der langjährige Vorsitzende der Geschäftsführung der Blohm + Voss GmbH und der ThyssenKrupp Werften GmbH, Herbert von Nitzsch, offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Herbert von Nitzsch hat die Führung des Unternehmens bereits am 30.09.03 an Herrn Dr.-Ing. Klaus Borgschulte übergeben.

Mit Wirkung vom 01.10.03 ist Herr Dr. Borgschulte Vorsitzender der Geschäftsführung Blohm + Voss GmbH, Vorsitzender der Geschäftsführung ThyssenKrupp Werften GmbH und ist Mitglied des Vorstands ThyssenKrupp Technologies.
Neben Dr. Borgschulte gehören, wie bisher, Dr. Walter Klausmann und Dr. Reinhard Mehl der Geschäftsführung der Blohm + Voss GmbH und ThyssenKrupp Werften GmbH an.

oben    2004

Gleich zu Beginn des Jahres erfolgte die erste See-Erprobung der SAS SPIOENKOP, vom 03. bis 07.02, in der Nordsee und vor Skagen. Während dieser Erprobungen, die mit Erfolg abgeschlossen werden konnten, wurden die Leistungsdaten der nautischen und schiffstechnischen Systeme nachgewiesen.

Im Februar machte die Werft durch innovative Werbung auf sich aufmerksam. Eines der größten Werbeplakate Deutschlands (180 m x 11 m) wird am Dock 11 angebracht und weist auf den Yachtbau der Werft hin. Mit diesem Plakat setzt der weltweit agierende Konzern ThyssenKrupp seine bereits erfolgreich angelaufene Kampagne "Wir entwickeln die Zukunft für Sie" fort.

Am 15.03. wird die dritte Korvette SAS SPIOENKOP offiziell an die südafrikanische Marine übergeben. Die Endausrüstung mit Waffen und den dazugehörigen elektronischen Systemen wird in Südafrika vorgenommen.

Die Blohm + Voss Repair GmbH baute vom 13. bis 27.04. das Hochseeschiff A´ROSA BLU zum Clubschiff AIDAblu um. Dabei erhält das Schiff das typische Gesicht der AIDA-Linie. Es werden weitere Kabinen installiert, das Kino fällt dafür weg.

Das Containerschiff Bau Nr. 964 wurde am 22.04. auf Kiel gelegt. Auftraggeber ist die Reederei MARTIME GmbH. Bei dem Schiffsneubau handelt es sich um ein Containerschiff mit einer Ladekapazität von 2.700 TEU (Twenty Foot Equivalent Units), das von der Schwesterwerft, Nordseewerke GmbH (NSWE), Emden, entwickelt wurde.

Termingerecht konnte die Fertigung der ersten Korvette Klasse 130 für die Deutsche Marine am 19. Juli beginnen. Der Werkstattbeginn der ersten Sektion wurde auf Knopfdruck von Herrn Dr. Jörg Kaempf, Ministerialdirektor und Hauptabteilungsleiter Rüstung im BMVg, in Anwesenheit vieler Gäste eingeleitet. Blohm + Voss ist die federführende Werft, weitere Partner sind die Lürssen Werft Gmbh & Co. und die Nordseewerke GmbH.

Die Wirtschaftsbehörde Hamburgs genehmigt für die Zeit vom 27.07. bis 24.08. die Anbringung eines Plakates von 180 m Länge und 11 m Höhe an Schwimmdock 10 von B + V Repair. Auf diesem wird mit einer Abbildung der Schauspielerin Halle Berry für den Science Fiction Film "Catwoman" geworben.

Am 13. August veröffentlicht TKT (ThyssenKrupp Technologies) eine Pressemitteilung zum Thema Werftenverbund. Thyssenkrupp und One Equity Partners (OEP) hatten am 16. Mai 2004 eine unverbindliche Absichtserklärung unterschrieben. Danach sollen die ThyssenKrupp Werften und die HDW (Howaldswerke-Deutsche Werft) zu einem neuen Verbund unter Führung der ThyssenKrupp Werften zusammengeführt werden. Durch die Zusammenführung entsteht ein Systemhaus mit starken Positionen im Marineschiffbau. Mittlerweile sind die gegenseitigen Due Dilligence-Prüfungen erfolgreich abgeschlossen. Die neue Struktur sieht den Erhalt aller vorhandenen Standorte vor. Sie orientiert sich an den bestehenden Schwerpunkten der einzelnen Werften und wird sich auf vier Produktbereiche konzentrieren. U-Boote, Marineschiffe, zivile Schiffe und Reparatur. Die Zusammenführungsverträge sollen bis Ende September 2004 unterzeichnet werden. Vorbehaltlich der Zustimmung der relevanten Auftrittsgremien beider Partner sowie der zuständigen Behörden wird mit dem Vollzug des Zusammenschlusses bis Ende des Jahres gerechnet.

oben    2005

Mit dem Closing am 05. Januar 2005 wurde der Zusammenschluss von ThyssenKrupp Werften und HDW vollzogen. Damit ist offiziell der Startschuss für den Werftenverbund ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) gefallen. Die neue Unternehmensgruppe umfasst als wesentliche Beteiligungen:   Weiterlesen

 

Bildverweise:

Werftlage

Werftbeteiligung

Werftstruktur

 Werftlage  Werftbeteiligung  Werftstruktur
oben    2006
oben    2007
oben    2008

Bau der Super-Mega-Yacht M/Y -A- ex. SIGMA-SF99: 

B+V Logo

oben    2009

ThyssenKrupp baut den Konzern um und kürzt Stellen
Düsseldorf/Hamburg - Der ThyssenKrupp-Konzern rutscht in die roten Zahlen, und will "einige Hundert" Stellen abbauen. Konzernchef Ekkehard Schulz kündigte gestern einen Konzernumbau an, mit dem er jährlich bis zu 500 Millionen Euro sparen will. "Die Hälfte davon bezieht sich auf Personal-, die andere Hälfte auf Sachkosten", sagte ein ThyssenKrupp-Sprecher dem Abendblatt. Inwieweit auch der über die ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) in Hamburg geführte Schiffbau betroffen ist, blieb gestern offen. Ein Sprecher der IG Metall Küste forderte "mehr Klarheit und Informationen" für diesen Bereich.

"Für das zweite Quartal wird ein Verlust erwartet", teilte der größte deutsche Stahlhersteller mit. ThyssenKrupp hatte bereits im Auftaktquartal seines Geschäftsjahres 2008/09 (ab Oktober) wegen Wertabschreibungen auf Vorräte einen Gewinneinbruch um fast zwei Drittel verbucht. Unter dem Strich könnte damit auch im ersten Geschäftshalbjahr ein Verlust entstehen: Selbst vor Projekt- und Restrukturierungskosten sei "nur mit einem leicht positiven operativen Ergebnis" zu rechnen, so ThyssenKrupp. Per Ende September werde für das Gesamtjahr ein operativ "noch positives Ergebnis" erwartet, sofern die Konjunkturprogramme anschlügen.

ThyssenKrupp wird aber nicht nur im Stahlbereich von der Krise getroffen. Auch das Automobilzuliefergeschäft und "die Werften für den zivilen Schiffbau" zeigten eine unerwartet schlechte Ergebnisentwicklung. Erst zuletzt gingen bei den Nordseewerken in Emden und bei HDW in Kiel Aufträge für vier Containerfrachter verloren.

Schulz will nun aus den bislang fünf Sparten zwei formen. Drei Vorstandsposten fallen weg. Mit dem Umbau werden viele Verwaltungsposten wie Rechtsabteilungen oder Führungsstäbe überflüssig. Der Aufsichtsrat soll den Plänen am 27. März zustimmen. Bereits gestern machte aber Nordrhein-Westfalens IG-Metall-Chef Oliver Burkhard deutlich, dass der Umbau "nicht wieder Abbau von Beschäftigung heißen" dürfe. "Unser Maßstab ist klar: keine betriebsbedingten Kündigungen, Sicherung von Standorten, Beschäftigung und Einkommen."

Die Restrukturierung stärkt die Vorstände Edwin Eichler und Olaf Berlien, die als mögliche Nachfolger des 67-jährigen Schulz gehandelt werden, dessen Vertrag noch bis 2011 läuft. Berlien verantwortet als Chef von ThyssenKrupp Technologies auch die Werften.

Mit dem Umbau verlassen die Vorstände Jürgen Fechter, Stahlchef Karl-Ulrich Köhler und Wolfram Mörsdorf den Konzern. Der Chef der Servicesparte, Edwin Eichler, soll auch das Stahlgeschäft verantworten. Berlien erhält das in der Krise bislang gut laufende Aufzuggeschäft in seine Technologiesparte. Die neue Struktur soll mit Geschäftsjahresbeginn im Oktober umgesetzt sein. Zum 1. April kommt zudem ein neuer Vorstand - der ehemalige Continental-Manager Alan Hippe übernimmt das Finanzressort.    (rz/HA)

Quelle: Hamburger Abendblatt, 20. März 2009


oben    2010/2011

Unfähige Manager

Verkauf geplatzt - Sorge um Blohm + Voss

Die Werft geht nicht an eine arabische Schiffbaugruppe

Gäbe es eine Goldene Zitrone für Unternehmensführung, ThyssenKrupp hätte sie redlich verdient. Allerdings hat das, was das Management bei Blohm + Voss in den vergangenen Jahren veranstaltet hat, mit Führung nichts zu tun.

Blohm Voss war für ThyssenKrupp immer nur verlängerte Werkbank des eigenen Kerngeschäfts, der Erzeugung von Stahl, woraus Schiffe nun einmal gebaut werden. Kein einziger von ThyssenKrupp eingesetzter Manager, war fähig oder hat sich getraut, ein dickes Brett zu bohren, will heißen, Blohm + Voss mit Sachverstand, Duschsetzungs- und Erfolgswillen nach vorne zu bringen.

[Quelle: 02./03.07.2011, Andrei Herbers - per E-Mail, Hamburger Abendblatt]

Rückblick

In den 90ziger Jahren des letzten Jahrhunderts kam es auch bei B + V zu dem Hype der Berater-Branche. Milionengagen für wohlfeile Allerwelts-Konzepte zahlte B + V an blutjunge, unerfahrene Consaltants. Was brachte der exzissive Berater-Einsatz letzlich der Werft? Betrachtet man den gegenwätigen Zustand im Nachhinein, dann kann die Antwort darauf nur negativ ausfallen.
Wenn man ein Unternehmen zerstören will, dann muss man nur versuchen, es mit externen Beratern in Ordnung zu bringen; so Ferdinand Piech - VW-Aufsichtsratspräsident.



oben    2012 / 2013

Werfteigner haben Chance verdient

Die jahrelange Hängepartie mit dem arabischen Investor Abu Dhabi Mar um die Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss hat ein Ende: Blohm Voss ist verkauft. Der Finanzinvestor Star Capital Partners übernimmt den Neubau, die Reparatur und den Maschinenbau der Hamburger Traditionswerft, 1500 Mitarbeiter bekommen einen neuen Arbeitgeber. Der ThyssenKrupp-Konzern steigt damit weitgehend bei Hamburgs Traditionswerft aus. Die Verantwortung für die Zukunft des Schiffbaus auf Steinwerder liegt damit bei den Briten.

Skepsis war vor dem Einstieg des Finanzinvestors angebracht, zumal auch die erfolgreiche Bremer Lürssen-Gruppe den Hamburger Schiffbauer gerne übernommen hätte. Damit wäre eine deutsche Lösung realisiert worden, noch dazu mit einem strategischen Investor aus der Branche. Das Angebot von Lürssen traf bei Belegschaft, Betriebsrat und Management jedoch nicht auf Gegenliebe. Lürssen zog sich zurück. So macht es heute keinen Sinn mehr, den Möglichkeiten nachzutrauern.

Vielmehr sollten jetzt alle Beteiligten den Briten das nötige Vertrauen entgegenbringen. Blohm Voss steht wie kaum ein zweites Unternehmen für Hamburg. Die Werft braucht eine Zukunft. Sie wird in erster Linie davon abhängen, wie rasch neue Aufträge hereingenommen werden können. Besonders wichtig ist es dabei, endlich wieder eine Megayacht in der Hansestadt zu bauen.

Wenn das Management dies schafft und die Werft mit dem Auftrag ausreichend Geld verdienen kann, wäre das eine gute Nachricht für Hamburg. Die Briten haben Vertrauen zu Herbert Aly und seiner Führungscrew. Denn sie lassen das Management unverändert: Wenigstens ein bisschen Kontinuität auf dem Weg in das neue Zeitalter für Blohm Voss.

[Quelle: 19.02.2012, 06:36 Uhr Rolf Zamponi, Hamburger Abendblatt]


Blohm + Voss wartet weiter auf Yachtauftrag

B + V kann immer nich keinen Vollzug beim anvisierten Auftrag für eine Großyacht vermelden. Im Sommer hatte Herbert Aly, Chef des größten Hamburger Schiffbauunternehmens, einen Auftrag für eine mehr als 100 Meter lange Yacht für Ende September in Aussicht gestellt. Ein Vorvertrag habe seinerzeit bereits existiert. Bislang gäbe es aber "keinen neuen Stand", sagte ein Unternehmenssprecher gestern dem Abendblat. Er ließ offen, ob und wie derzeit über einen neuen Yachtauftrag verhandelt wird. Nach zuletzt schwierigen Jahren im Essener Stahl- und Anlagenbaukonzern ThyssenKrupp war Blohm + Voss Anfang 2012 von der britischen Investmentgesellschaft Star Capital Partners übernommen worden.

Die Maschinenbausparte des Hamburger Traditionsunternehmens will Star Capital Partners möglichst noch 2012 verkaufen. Die Konstruktion von Militärschiffen von Blohm + Voss Naval blieb bei ThyssenKrupp. Kerngeschäft der Werft sind nun einerseits der Umbau und Reparatur von Schiffen und Offshore-Strukturen. Beim Neubau, der rund 700 Mitarbeiter umfasst, arbeitet Blohm + Voss in den kommenden Jahren noch Fregattenaufträge der Bundesmarine ab.

Vor allem aber will das Management die Werft auf Megayachten fokussieren, bei deren Bau Blohm + Voss eine lange Tradition hat.Im Mai traf ein Rumpf aus Bremerhaven zur Endfertigung bei Blohm + Voss ein. Auftraggeber für das Projekt "Gaceful" ist dem Vornehmen ein russischer Milliardär. Strategisch wichtig ist für den Yachtbau bei der Hamburger Werft nun ein Kompletter Neubauauftrag.

[Quelle: 30.10.2012, (o.p.), Hamburger Abendblatt]


SKF übernimmt Maschinenbau von Blohm+Voss

Vor einem Jahr hat ThyssenKrupp den zivilen Teil der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss an Star Capital verkauft. Der Investor reicht nun den Maschinenbau nach Schweden weiter. Blohm+Voss ist nun endgültig aufgeteilt.

Der Maschinenbau von Blohm+Voss geht nun nach Schweden. Quelle: dpa
Hamburg/GöteborgDer schwedische Konzern SKF mit Sitz in Göteborg übernimmt den Maschinenbau der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss. SKF zahle für das Unternehmen 80 Millionen Euro und übernehme zusätzlich Schulden von 18 Millionen Euro, teilte SKF am Mittwoch am Sitz seiner deutschen Niederlassung in Schweinfurt mit. SKF ist ein weltweit tätiger Maschinenbaukonzern mit einem Umsatz von 66,2 Milliarden Kronen (7,74 Mrd Euro) und mehr als 46.000 Beschäftigten, davon 6600 in Deutschland. Der Maschinenbau von Blohm+Voss erreicht rund 100 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt 400 Mitarbeiter.

Für das Topmanagement des Maschinenbaukonzerns SKF war der Montag (18.03.2013) trotz des heftigen Schneefalls ein "glücklicher Tag. Bisher konnten wir für Schifffahrt und Schiffbau nur einzelne Teile liefern. Jetzt aber haben wir das Herzstück für unsere maritime Sparte gefunden", sagte der globale Vertriebschef der Schweden, Vartan Vartanian, bei seinem Antrittsbesuch in Hamburg. Dieses Herzstück ist Blohm + Voss Industries (BVI), der Maschinenbau des 1877 in Hamburg gegründeten Traditionsunternehmens. Die Hamburger mit 340 Mitarbeitern in der Hansestadt sowie 70 in drei Niederlassungen in Asien gehören seit dem 13. Februar endgültig zu SKF. Der Kaufpreis beträgt 80 Millionen Euro. Darüber hinaus haben die Schweden 18 Millionen Euro an Verbindlichkeiten der neuen Tochter übernommen.

Auch BVI-Chef Martin Johannsmann äußerte sich zufrieden. "Zusammen mit den Produkten von SKF können wir nun Reedern und Werften einen ganzen Baukasten von Produkten anbieten. Damit verbessern sich unsere Chancen am Markt", so Johannsmann.

Mit den Produkten der Schweden gibt es bei BVI keine Überschneidungen. SKF bietet für den maritimem Bereich vor allem Kugellager, Kupplungen, Schmiersysteme und Serviceleistungen an. "Wir sind überall dort vertreten, wo bei den Anlagen auf den Schiffen etwas rotiert", sagte Thomas Fröst, einer der beiden für den Industriebereich zuständigen Topmanager von SKF. Mit dem Zusammenschluss mit BVI wird das Schifffahrtsgeschäft nun deutlich ausgeweitet. Die Zahl der direkt Beschäftigten steigt von 200 auf 600. Der Umsatz erhöht sich mit den rund 100 Millionen Euro von BVI von 170 auf 270 Millionen Euro. "Wir wollen im maritimen Bereich aber auch weiter expandieren", versicherte SKF-Vertriebschef Vartanian.

Klar ist: BVI soll schon bald in SKF Blohm+Voss Industries GmbH unbenannt werden.

Der neue Name macht dabei deutlich, dass die Schweden BVI fest in den Konzern integrieren wollen. "Das Engagement ist in jedem Fall langfristig. Es gibt keinen Weg zurück", sagte Vertriebschef Vartanian. Das war beim vorherigen Eigner noch anders.

Der Finanzinvestor Star Capital Partners hatte zwar die Werft, die Reparatur und den Maschinenbau von Blohm + Voss Ende Januar 2012 komplett von ThyssenKrupp übernommen. Doch die Briten hatten rasch erklärt, dass sie sich als Erstes wieder von BVI trennen wollten. So haben nun die Beschäftigten nach nur gut einem Jahr wieder einen neuen Arbeitgeber, der jedoch an Johannsmann als Chef festhalten wird.

Die Schweden mit Zentrale in Göteborg gehören zu den weltgrößten Maschinenbaukonzernen. SKF liefert - abgesehen von der Schiffbausparte - mit knapp 47.000 Mitarbeitern Komponenten für Bereiche wie Energie, Autozulieferungen, Ernährung oder auch für die Metallindustrie, entwickelt neue Produkte und übernimmt den Service. Produktionsstandorte gibt es in 28 Ländern. Vertreten ist der Konzern in mehr als 130 Staaten. 2012 betrug der Umsatz rund acht Milliarden Euro. Zwar sei die Auftragslage Ende 2012 schwächer geworden, so Vartanian. Die Rendite liege aber immer noch über zehn Prozent.

[Quelle: 19.03.2013 / Hamburger-Abendblatt / Rolf Zamponi]




oben    Die Kedelkloppersprook

Die Kedelkloppersprook - eine Art Geheimsprache und verfremdetes Plattdeutsch - wurde zuerst von den Kesselklopfern (Kedelklopper) im Hamburger Hafen gesprochen und verbreitet, die einst die festgebrannten Ablagerungen von den Kesselwänden und -böden schlugen.


oben    Hamborger Kedelklopper-Lied

LotsenhöftDet morgens schon um halbig soß,
Dann könnt ji uns all sehn,
Dann goht wi henn to Blohm un Voss,
Uns Geld dor to verdeen.
Een Rundjer un blaue Bücks -
De Mütz ganz kühn im Nacken,
Getränk und Brot sind in de Tasch,
Een grote Tüt voll Swatten,
Un all de lütten deerns ach,
De seuten, de seuten,
De dohd wie dann ropen
Un fleuten, jo fleuten:
"Hanne, Mitje un Stine"
De Gassenhauer kenn ick all,
Dat is jo grot mien Fall.

Refrain:
Ick bin een Hamborger Kedelklopper,
Ich arbeit dröben bi Blohm un Voß,
Bin krüzfidel un immer propper.
Kau Swatten un hew schändlich Doß,
Det Sündags ober fein in Schale,
Dat treue Mäken dann im Arm.
Als bess´rer Lord in jedem Saale
Find´t man von uns so´n ganzen Swarm.


 

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WEISS IST DAS SCHIFF, DAS WIR LIEBEN,
WEISS SEINE SEGEL, DIE SICH BLAEHEN
♦ GORCH FOCK LIED ♦

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